Hier ist die Geschichte einer Freiwilligen, die ALS hautnah erlebt hat.
Ich hab nicht daran gezweifelt, ob ich dem Meerdaags Wandelevenement Venray als Freiwillige zur Verfügung stehen sollte! Hier kommen für mich zwei wichtige Dinge aus meinem Leben zusammen: das Wandern und die Wohltätigkeitsorganisation ALS.
Im 2014 verlor ich meine Mutter an diese schweren Krankheit. Eine starke, sportliche 71-jährige Frau musste akzeptieren, dass sie innerhalb weniger Monate nach der Diagnose rollstuhlabhängig geworden war, zunehmend Schwierigkeiten beim Sprechen hatte und ständig auf Hilfe anderer angewiesen war. Und wie gerne sie immer gewandert hat! Eine weitere Pilgerreise nach Santiago war noch angedacht, hat aber nicht mehr stattgefunden. Es ist eine andere Pilgerreise geworden… Aber die Einschränkungen konnten ihre mentale Stärke nicht untergraben. Sie blieb stark, konnte immer noch die kleinen Dinge genießen und hatte immer Menschen um sich herum. Das war auch notwendig, weil sie so lange wie möglich in ihrer eigenen Umgebung in Velden bleiben wollte.
Obwohl es eine sehr traurige Zeit war und ich meine Mutter noch nicht verlieren wollte, kann ich auch mit einem positiven Gefühl zurückblicken. Diese besondere Zeit hat mich als Tochter bzw. Betreuerin auch erfahren lassen, wie hilfsbereit Menschen sein können und wollen. Um Hilfe zu bitten bedeutet, der anderen Person die Möglichkeit zu geben, für Sie von Bedeutung zu sein. Das wurde in dieser Zeit mehrmals in die Praxis umgesetzt!
Aber ich habe damals auch erlebt, dass viele Dinge organisiert, geklärt, betreut und kontrolliert werden mussten. Ich habe das nicht gehasst, aber es hat so viel Zeit gekostet! Zeit, die ich lieber anders angewendet hätte. Das müsste doch auch anders gehen?
Nach dem Tod meiner Mutter dachte ich darüber nach und beschloss, meine Erfahrung zu nutzen, um andere Betreuer zu unterstützen und zu führen. Und das ist genau, was ich heutzutage als unabhängige Pflegevermittlerin mache. Ich stelle sicher, dass die wertvolle Zeit genutzt werden kann, um gemeinsam schöne Erinnerungen zu schaffen. Ich kann übernehmen, was die Pflegekraft als Belastung erlebt: organisieren, klären, Institutionen anrufen, usw. So schaffe ich Klarheit, Überblick und Ruhe in einer oft schon hektischen Zeit. Vor allem, wenn es sich um eine schweren Krankheit wie ALS handelt.
So hat ALS einen besonderen Platz in meinem Leben erhalten und das Wandern ist eine wunderbare Aktivität, die mich immer noch meiner Mutter nahe bringt. Und deshalb mache ich jetzt als Freiwillige im Streckenkomitee mit. Wir geben unser Bestes, um die schönsten Routen für die Teilnehmer in der wunderschönen Umgebung von Venray zusammenzustellen. Hoffentlich wird dies zu einer hohen Teilnehmerzahl führen, so dass viel Geld für die Stichting ALS Nederland gesammelt werden kann, und die Krankheit hoffentlich irgendwann gestoppt werden kann.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Wandern. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, was ich als Pflegevermittlerin vielleicht für Sie tun könnte, dann schauen Sie sich doch einfach mal meine Webseite an.
Mit freundlichen Grüßen,
Mirjam Hoogland-Verspaij